Der Zivilschutz Wettingen-Limmattal hilft in der «Sonnmatt»

Seit anderthalb Wochen stehen Zivilschützer der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal am Eingang der Alterssiedlung Sonnmatt in Neuenhof.

In diesen Tagen trifft man sie an vielen Orten an, die Zivilschützer: vor Migros-Filialen, unterwegs auf den Strassen. Seit vergangenem Dienstag auch in der Alterssiedlung Sonnmatt in Neuenhof. Pro Tag machen zwei Mitglieder der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal (ZSO) am Eingang der Alterssiedlung Eingangskontrollen. «Wir erklären den Bewohnern, warum sie das Haus nicht verlassen, und den Angehörigen, warum sie nicht auf Besuch gehen dürfen», sagt Ronald Rickenbacher, Kommandant der Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal. 

Senioren gehören zu jener Gruppe, für die der Coronavirus gefährlich sein könnte. Deshalb gilt in der «Sonnmatt» seit 13. März ein Besuchsverbot, wie Thomas Zeller, Geschäftsführer der Neuenhofer Alterssiedlung, sagt. Um dieses Verbot durchzusetzen, habe die «Sonnmatt» beim Kanton Aargau um die Unterstützung des Zivilschutzes gebeten. «So können wir unser Alterszentrum vollständig abriegeln. Nur noch das Personal kann rein und raus», sagt Zeller. Nach draussen dürfe nur, wer einen Arzttermin habe oder es aus gesundheitlichen Gründen muss. Als Beispiel nennt er demente Bewohner mit Bewegungsdrang. Diese dürften nur in Begleitung einer Pflegefachkraft oder des Ehepartners nach draussen und müssen sich beim Zivilschutz an- und abmelden. 

Die Zivilschützer patrouillieren mehrmals pro Stunde

Auch gehen die Zivilschützer laut Zeller mehrmals pro Stunde auf Patrouille durch den Park. «Wenn sie fremde Leute sehen, schicken sie diese weg», sagt er.
Die Zivilschützer kontrollieren nicht nur die Eingänge: Laut Rickenbacher überbringen sie den Bewohnern auch Essen von ihren Angehörigen: «So kann sich das Pflegepersonal auf die Pflege konzentrieren.»  Falls etwas Ungewöhnliches passiert, stünden zudem zwei weitere Zivilschützer auf Reserve parat. 

Bis jetzt laufe der Einsatz gut, so der Kommandant. Es habe schon schwierige Situationen gegeben, in denen Bewohner zuerst kein Verständnis für die Massnahmen gezeigt hätten. «Nachdem man es ihnen erklärt hat, haben sie sich daran gewöhnt.» 

Noch keine Ansteckung in der «Sonnmatt»

Bis dato gibt es in der Alterssiedlung Sonnmatt noch keine Person – weder Personal noch Bewohner –, die positiv auf den Coronavirus getestet worden ist. «Das Risiko ist aber hoch und steigt täglich», ist sich Geschäftsführer Zeller bewusst. Falls es so weit kommen würde, seien sie vorbereitet, sagt er: Etwa durch das Pandemiekonzept, das sowieso jedes Altersheim habe. «Zudem haben wir eine leer stehende Alterswohnung zur Coronastation mit zwei Betten umfunktioniert.» Wenn sich also ein Bewohner anstecken würde, könnte man ihn dort isolieren. Zudem würden die Abstands- und Hygienemassnahmen sowie das Besuchsverbot eingehalten. Bei Bedarf würden diese Massnahmen noch verschärft, etwa mit zusätzlichen organisatorischen und personellen Abgrenzungen. 

Bereits seit mehreren Wochen ist das öffentliche Restaurant der «Sonnmatt» nur noch intern geöffnet. Zudem hat die Alterssiedlung einen Einkaufsservice auf die Beine gestellt: «Die Senioren können uns bis um 11 Uhr ihre Einkaufslisten abgeben. Dann gehen zwei Freiwillige aus Neuenhof einkaufen und bringen die Einkäufe am Nachmittag zu uns», erklärt Zeller.