In der Region Baden fusionieren nicht drei, sondern nur zwei Zivilschutzorganisationen. Die Regierung plante es anders.
Der Zivilschutz hilft bei Katastrophen:
Der Zivilschutz kommt nach Unwettern oder anderen Katastrophen in die Gemeinden und hilft. Keller auspumpen, Sandsäcke stapeln, aufräumen – Zivilschützer waren aber auch beim Aufbau des Turnfests in Aarau involviert zum Beispiel. Zivilschützer sind im Aargau Teil des Bevölkerungsschutzes, so wie Feuerwehr und Polizei auch. Momentan gibt es 20 Zivilschutzorganisationen im Aargau.
Deshalb müssen Zivilschutzorganisationen fusionieren:
Die Aargauer Regierung will, dass die Organisationen sich zusammentun. Statt wie bisher 20 Zivilschutzorganisationen (ZSO) sollen es künftig nur noch 11 sein. So will es die Regierung. Sie will damit die Bestände sichern und die Zivilschutzorganisationen professioneller machen.
Die Fusionen gehen nicht überall ohne Zwischentöne über die Bühne. In der Region Mutschellen sind zwei Gemeinden noch unschlüssig, ob sie der grossen Zivilschutzorganisation Aargau Ost beitreten sollen oder mit der ZSO Freiamt zusammenarbeiten. In Baden nun wollen die Organisationen anders fusionieren als die Regierung es plante. Diese steht aber hinter den neuen Plänen.
Das war der Vorschlag der Regierung:
Der Regierungsrat schlug vor, dass der Zivilschutz Baden Region mit Wettingen Limmattal und Wasserschloss fusioniert. Aus drei mach eins, so lautete also der Plan. Das wollen die betroffenen Organisationen aber nicht. Baden Region will nur mit dem Zivilschutz Wasserschloss fusionieren. Die Regierung bewilligte diesen Ausnahme-Antrag nun. Die fusionierte Organisation zählt damit immer noch zu den grösseren im Aargau.
Personalbestand der ZSO in der Region Baden
Zivilschutzorganisation | Ist-Zustand 2018 |
Baden Region | 418 |
Wasserschloss | 245 |
Wettingen-Limmattal | 551 |
Das ist der Grund für den Meinungsumschwung:
«Die Anfahrtswege im Limmattal sind wegen der Verkehrsdichte lang, die Bevölkerung entwickelt sich in der Region Baden ziemlich stark», erklärt Dieter Wicki, Abteilungsleiter Militär- und Bevölkerungsschutz im Aargau, gegenüber SRF. «Zudem hat die Organisation Wasserschloss die AKW im Zuständigkeitsgebiet, die ZSO Wettingen-Limmattal den grossen Rangierbahnhof.»
Kurz: Zu lange Anfahrtswege und zu unterschiedliche Bedrohungslagen führten dazu, dass eine Fusion wie vorgesehen nicht wirklich sinnvoll erscheint. Der Regierungsrat hat deshalb den Antrag der Organisationen bewilligt. Bis Ende 2021 sollte die «Fusionitis» der Zivilschutzorganisationen im ganzen Kanton übrigens beendet sein.